Letztes Wochenende war ich auf dem „ersten deutschen Steampunk-Festival“ namens Aethercircus in Stade.
Das Festival begann am Samstag den 25.08. um 11 Uhr und ging bis Sonntag Abend. Veranstaltungsort war das Historische Rathaus zu Stade, das vom Ambiente her super gepasst hat. Überhaupt empfand ich Stade mit seinen kleinen Gassen und Fachwerkhäusern insgesamt als sehr schönes Setting für eine solche Veranstaltung.
Aber eines nach dem anderen.
Erstmal zu der Frage was ist Steampunk?
„Thema des Festivals ist „Steampunk“: Ursprünglich ein Literatur-Genre, das in einer alternativen Wirklichkeit in der Zeit von ca. 1800 bis 1920 angesiedelt ist, hat sich Steampunk zum internationalen Begriff einer Gemeinschaft von Kulturschaffenden aus verschiedenen kreativen Bereichen entwickelt. Das Zeitalter der Dampfmaschinen (worin auch der Begriff „Steampunk“ seinen Ursprung hat) prägt die Objekte, Bilder und Mode der Steampunk-Begeisterten.“ (Aethercircus)
Mehr zum Aethercicus lest ihr hier:
Die Veranstaltung war klein aber fein. Es gab diverse Aussteller und Händler, die alle sehr freundlich waren und einen auch dann nicht wegscheuchten, wenn man das 1000. Mal die Ketten, Korsagen, Hüte, Schuhe und andere Schmuckstücke ansabberte und dann leider doch nichts kaufte.
Die Künstler, die ihre steampunkigen Werke präsentierten, waren meines Erachtens mehr als begabt. Dort sah man neben Bildern und Cyanotypi Fotografien auch umgebaute PCs, Telefonlampen, innovative Uhren und noch so vieles mehr, dass man es kaum in Worte fassen kann. Teilweise konnte man an einem Stand mehrfach vorbeigehen und man sah trotzdem wieder etwas komplett Neues. Großartig!
Insgesamt habe ich noch nie auf einer Veranstaltung so viele Visitenkarten mitgenommen. Ich wollte jeden der Künstler unbedingt nochmal im Netz nachschlagen können.
Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, war das Angebot an Workshops. Ich liebe es, wenn ich auf einer Con nicht nur Konsument bin, sondern auch selber etwas zu tun bekomme.
Neben Tribal Dance, Cyanotypien herstellen, Kunst des Bierbrauens, Zeichnen, kreatives Filzen und Basteln bekam man auch eine Anleitung zum Bau von Steampunk Memory Sticks. Es war wirklich für jeden etwas dabei!
Schließlich gab es noch Lesungen, einen Kostümwettbewerb, eine Modenschau und natürlich Musik!
Leider bekamen die Leute vom Kostümwettbewerb nicht die Chance ihr Kostüm oder das, was sie darstellten, näher zu erläutern (wie man es sonst bei Kostümwettbewerben kennt). Es wurden einfach alle mit einer Nummer auf die Bühne gerufen und dann durften sie schon wieder gehen. Das könnte man für das nächste Mal definitiv noch etwas verbessern.
Die Modenschau war etwas langatmig. Dennoch gab es dabei diverse schicke Kleider zu bestaunen.
Mein persönliches Highlight war, als zum Abschluss eine Dame die Kleidung für Frauen aus der viktorianschen Zeit erklärte, indem sie sich Schicht für Schicht aus ihrem Kleid pellte, bis sie komplett nackt in Unterwäsche aber ohne Hut vor uns stand.
Unter den Händlern machte sich vor allem der Mann mit dem Zaubertrank-Stand extrem beliebt, denn er hatte nicht nur leckere (und seiner Meinung nach extrem gesunde) selbstgemachte Säfte am Start, sondern servierte jedem, der sich traute, ein Getränk mit der Extraportion „Steam“ in Form von Trockeneis.
Weil die Veranstaltung die erste ihrer Art war, konnte sie dementsprechend noch nicht perfekt sein und hat hier und da noch Optimierungsbedarf. Es tat dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch. Die Helfer waren alle super nett und freundlich und sehr hilfsbereit. Mit dem Betreten des Rathauses fühlte man sich sofort in eine andere Welt versetzt und konnte eine Zeit lang in Kreativität baden.
Wenn ich mir es recht überlege, dann scheint Steampunk in erster Linie einen schöpferischen Aspekt zu verfolgen und das hat uns allen sehr gut gefallen. Wir sind jetzt drauf und dran den nächsten Flohmarkt und den nächsten Bastelladen zu plündern, um für den nächsten Aethercircus dann noch besser gerüstet zu sein!
In diesem Sinne vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass der Aethercircus uns allen viel Freude bereitet hat!
Noch viel mehr Fotos von der Veranstaltung gibt es bei Thaddäus Zoltkowski.