Vor geraumer Zeit habe ich einen Artikel über Photoshop Extreme geschrieben. Sicherlich, das Thema ist nicht neu, aber dennoch ist es ein Thema, mit dem wir jeden Tag in Berührung kommen, ob wir wollen oder nicht. In den Frauen- und Mädchenzeitschriften kann man lange nach unbearbeiteten Fotos suchen, man wird keine finden.
Von diesem Zustand enttäuscht und aufgebracht hat sich die 14-jährige Julia Bluhm aus Amerkia entschieden eine Petition ins Leben zu rufen. Zusammen mit SPARK Movement (eine Zusammenschluss von Mädchen, die ein Ende der Sexualisierung von Frauen und Mädchen in den Medien fordern.) schrieb sie ihre Petition auf Change.org an das Hochglanzmagazin „Seventeen“. In ihrem Brief heißt es:
„Here’s what lots of girls don’t know. Those “pretty women” that we see in magazines are fake. They’re often photoshopped, air-brushed, edited to look thinner, and to appear like they have perfect skin. A girl you see in a magazine probably looks a lot different in real life. “
„That’s why I’m asking Seventeen Magazine to commit to printing one unaltered — real — photo spread per month. I want to see regular girls that look like me in a magazine that’s supposed to be for me.“
Eine lange Zeit und 84.000 Unterschriften für ihre Petition später hat sich tatsächlich etwas getan!
In der August Ausgabe der Zeitschrift wurde ein „Body Peace Treaty“ mit acht Punkten veröffentlicht, die unter anderem folgendes beinhalten:
- Wir verändern niemals die Form des Körper oder des Gesichts.
- Wir zeigen echte Mädchen und Modells, die gesund sind.
- Wir sind transparent in Bezug auf unsere Shootings und geben Backstage Informationen dazu.
Bluhm nimmt dieses Statement der Zeitschrift als ersten Erfolg und schrieb daraufhin:
„Seventeen listened! They’re saying they won’t use photoshop to digitally alter their models! This is a huge victory, and I’m so unbelievably happy. Another petition is being started by SPARK activists Emma and Carina, targeting Teen Vogue and I will sign it. If we can be heard by one magazine, we can do it with another. We are sparking a change!“
Wie weit sich das Magazin schließlich tatsächlich an seinen eigenen Vertrag halten wird bleibt fraglich. Schließlich gibt das Magazin an, niemals die Proportionen der Models verändert zu haben, was im direkten Gegensatz zu den Anschuldigungen aus der Petition steht.
Ich persönlich empfinde diese Sache aber als einen Schritt in die richtige Richtung. Ich kann gar nicht oft genug betonen, dass ich der Frauen aus dem Hause Photoshop überdrüssig bin und sehr viel lieber Frauen und Mädchen, die es wirklich gibt sehen wollen würden. Die schauen nämlich auch sehr gut aus!
Gibt es in Deutschland eigentlich ähnliche Projekte oder Petitionen?
Ich habe lange keine Teeny-Zeitschrift mehr in der Hand gehalten, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Teens von heute sich auch nicht mehr ganz ähnlich sehen, dank feinster PC-Korrekturen.
Immerhin zeigte die Brigitte erste Ansätze in die richtige Richtung, mit ihrer Kampagne „ohne Models“. Das heißt zwar noch immer nicht ohne PS, aber immerhin sind es Frauen, mit denen man sich eher identifizieren kann.
Wie denkt ihr über diese Aktion. Stören euch die korrigierten Bildern in den Zeitschriften, oder schaut ihr da nicht so genau hin?
(Ms. Magazine via The Mary Sue)